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Cornelia: Liebe Tanmaya, Du praktizierst Reiki seit über 26 Jahren und so wie ich Dich kennen gelernt habe, findest Du Deine Erfüllung darin, diese Heilmethode anderen Menschen zu lehren. Du hast Deine wunderbaren Erfahrungen mit Heilung und Meditation auch in Büchern festgehalten, wovon eins zum Bestseller wurde. Ich bekomme ein Gefühl davon, dass dies Deine Lebensaufgabe ist, die Du für Dich gefunden hast. Spannend ist natürlich jetzt für uns Leser, wie hast Du sie gefunden. Was führte Dich auf den Weg zu Reiki, Heilung und Meditation?

Tanmaya Honervogt. Quelle: Tanmaya.

TANMAYA: Ich war schon immer daran interessiert, was in meinem Inneren vorgeht - schon als Kind und Teenager. Die innere Welt hat mich sehr angezogen.

Mit 28 Jahren traf ich in den USA auf Osho (einen zeitgenössischen, indischen Mystiker). Ich lernte in den nächsten 10 Jahren durch Meditation, Hypnose, Psychische Massage, Tantra Trainings, Chakra u. Energiearbeit, Farbtherapie, Gesprächstherapie  etc..... mich und andere immer besser kennen und erkennen. In der Gesprächstherapie wurde ich mir meiner Fähigkeit bewusst, dass ich ganz intuitiv wahrnehme, wo die andere Person eine Verletzung, Ärger oder ein anderes starkes Gefühl verdrängt hat. Im liebevollen, achtsamen Gespräch kann das verdrängte Gefühl an die Oberfläche kommen, um dann zu heilen.

Auf meiner intensiven Selbst - Erfahrungsreise machte ich mit ca. 28 Jahren in einer Reinkarnationstherapie-Sitzung eine wichtige Erfahrung. In dieser Sitzung verließ ich meinen physischen Körper und ich fühlte mich in der Luft über  meinem Körper schwebend  und leicht wie eine Feder. Gleichzeitig war ich erfüllt von dem Gefühl „ich bin zu Hause – angekommen“. Ich hatte das Gefühl, meinem wahren Selbst begegnet zu sein.

Auch mit Reiki hatte ich solch tiefe Erlebnisse, z.B. wenn ich durch eine Reiki-Behandlung, Bilder, Farben und  Erinnerungen an frühere Leben bekam oder beim Meditieren meinen Energiekörper wahrnehmen konnte.

Als ich im Sommer 1983 meinen Urlaub in Kalifornien verbrachte, wusste ich noch nichts von Reiki, dieser wundersamen Heilmethode. Ich wusste rein intuitiv, dass ich gerne mit meinen Händen heilen lernen wollte. Ich ahnte, dass ich ein verborgenes Potential verwirklichen musste, und suchte nach einem Weg. Ich war Teilnehmer in einer Gruppe über Energie u. Chakra-Arbeit, in der ich eine Frau kennenlernte, die gerade einen Reiki Ersten Grad gemacht hatte. Als sie mir von Reiki erzählte, war ich sehr beeindruckt und fühlte mich von dieser Heilmethode sehr angezogen. 1983 absolvierte ich den Reiki Ersten Grad in Kalifornien. Dann gleich 2 Monate später machte ich den Reiki Zweiten Grad in Hamburg bei Mary McFadyen, die selbst noch von Hawayo Takata ausgebildete wurde. Die Zeit zwischen 1983 und 1992 studierte ich verschiedene Therapieformen und andere feinstoffliche Methoden zur Heilung und Meditation z.B. Psychische Massage, Aura Soma Farbtherapie, Bachblüten Therapie, Gesprächstherapie, etc.... 1992 machte ich die Ausbildung zum Reiki Meister-Lehrer in Indien.

Die Fähigkeit, ein Kanal zu sein für höhere Energien, war mir schon immer sehr vertraut. Ich nehme an, dass ich schon in vergangenen Leben als Heilerin gearbeitet habe. Das ist es auch, was ich heute in meiner Arbeit mit Energien, Heilung und mit der Reiki-Kraft als so natürlich und erfüllend erlebe. Die Fähigkeit, dass ich mich heilenden Energien öffnen kann und dass sie durch mich strömen und so auf andere Menschen übertragen werden, ist für mich eine Erfüllung.


Cornelia: Das ist eine lange Reise mit sehr vielen wichtigen Stationen in Deinem Leben, durch die Du ja viele unterschiedlichste Erfahrungen und Erkenntnisse gesammelt hast. Ich habe bei Deinen Erzählungen so ein Gefühl, als ob Meditation und Reiki das Sahnehäubchen für die Zusammenfassung aller Heilmethoden für Dich war. So im Sinne, dass diese Verbindung Dir einen tieferen und klareren Blick ins Innere der Menschen, die zu Dir kommen und Dich um Heilung bitten, ermöglicht. Liege ich da richtig? Und hat sich Dein Leben durch diese Verknüpfung aller Methoden nachhaltig verändert und wenn ja, in welcher Art und Weise?

TANMAYA: Wie ich schon oben beschrieben habe, hat sich mein Leben sehr verändert und bereichert durch die vielen verschiedenen Therapieformen und feinstofflichen Methoden zur Heilung und Meditation, die ich im Laufe der letzten 30 Jahre kennen gelernt und erprobt habe. Dadurch habe ich mich und andere Menschen besser verstehen und ‚erkennen’ gelernt. Erkennen in dem Sinne, wer wir in Wahrheit sind: ein göttliches Wesen (Geist), das eine kostbare irdische (körperliche) Erfahrung macht. Darauf zielt meine Arbeit mit Menschen heute hin. Es ist mir ein  Anliegen anderen Menschen zu helfen, tiefer in Kontakt mit sich zu kommen, damit Heilung geschehen kann. Meditation und Heilung von Körper, Geist und Seele stehen im Mittelpunkt meiner Arbeit. Es geht hier letztendlich um die Rückverbindung zum eigenen innersten Wesen, zum wahren Selbst, um zu sein, wer wir in Wahrheit sind.


Cornelia: D.h. Du gibst den Menschen, die zu Dir kommen weit mehr als eine traditionelle Reikibehandlung, sondern sie haben die Möglichkeit, sich bei Dir völlig zu öffnen. Sich auf die Reise zu sich selbst zu  machen und dabei behutsam von Dir begleitet zu werden. Das hört sich nach einer sehr achtsamen Tätigkeit an, in der Du sicherlich viele Klienten über eine längere Zeit begleitest. Hast Du einen Rat für die Menschen, die sich auf den Weg zu ihrem Selbst machen und Angst vor dem 1ten Schritt haben?

TANMAYA: Meine Erfahrung ist, dass die eigene Selbstliebe und das Annehmen von uns selbst, so wie wir sind (auch mit unseren Schwächen und kleinen Fehlern) wichtig und heilend ist. Dazu gehört, dass wir wieder mit unserem Herzen in Kontakt kommen. Der Kopf hat in unserer heutigen schnelllebigen und hektischen Zeit oft Vorrang. Dadurch sind wir oft abgeschnitten von unseren Gefühlen und auch von unserer liebevollen und freudigen Energie des Herzens. Um unser Herz wieder zu spüren, müssen wir allerdings inneren Raum schaffen, damit es sich wieder zeigen und öffnen kann.

In meinem neusten Buch „Reiki- das Grosse Praxisbuch“ gibt es eine Herz-Übung, in der es darum geht, auf das Herz zu hören und mit ihm zu sprechen. Diese Übung hilft besonders vor dem Schlafengehen, Ängste, Sorgen und Verspannungen des Tages loszulassen. Denn das Herz verbindet uns mit unserer Intuition und kennt unsere wahren Bedürfnisse. Wir können mit ihm wie mit einem alten Freund sprechen, ihm Fragen stellen besonders wenn wir nach einer Lösung suchen.

Weitere Übungen um das Herz zu entspannen und die Energie des Herzens zu unterstützen, sind in meinem Buch „Gefühle heilen mit Reiki“, z. B. die Übung „Dem Herzen lauschen“. Sie hilft mit den eigenen, tiefsten Gefühlen in Kontakt zu kommen und einfach damit zu sein. Am Ende der Übung benutzte ich gerne die Affirmation: „Ich habe Geduld, Liebe und Verständnis für mich“.

Wenn wir lernen, die Heilkraft des Herzens zu aktivieren, können wir auch unsere Probleme im Alltag, sowie in schwierigen Lebensphasen oder in aktuellen Stresssituationen viel besser bewältigen. Dabei ist es auch wichtig, dass wir lernen, uns selbst und anderen zu verzeihen. Letzten Endes heißt verzeihen, uns selbst Mitgefühl entgegenbringen. Besonders wenn wir Fehler gemacht haben oder wenn etwas schief gelaufen ist in unserem Leben, sollten wir uns und auch anderen verzeihen. Verzeihen bringt uns wieder in Kontakt mit unserem Herzen, heilt unsere Verletzungen und befreit uns von emotionalem Gepäck.

Aktuelle Information über Tanmaya und ihre Arbeit:  www.tanmaya.info
Email: contact@tanmaya.info

Quelle für alle Abbildungen: Tanmaya Honervogt