Leeres Bewusstsein ist gleich Göttliches Bewusstsein. Das scheinbar separierte, abgespaltene Bewusstsein ist so angefüllt mit Ideen und Vorstellungen, und daraus wird das scheinbar getrennte Individuum. Dieses scheinbar getrennte Individuum hat Angst vor der Leerheit – vor dem stillen, leeren Bewusstsein, weil es dort aufhört zu existieren. In dem leeren Bewusstsein fällt alles in sich selbst zurück. Kein Gedanke, keine Idee hat mehr Festigkeit. Sie dürfen kommen, sie dürfen gehen – nichts möchte verändert werden. Der Versuch, aus dem leeren Bewusstsein wieder zu erschaffen, bringt dich erneut in das Spiel von Materie und Geist. Das leere Bewusstsein ist in sich selbst erfüllt und die Handlungen sind nicht von persönlicher Natur. Die Aktionen geschehen aus sich selbst heraus – wie alle Handlungen. Nur, dass du einmal denkst, du seiest der Handelnde oder du dir bewusst bist, dass kein Handelnder existiert. Denn es kann nichts anderes handeln als durch das Bewusstsein selbst, obwohl in Wirklichkeit nie eine Handlung geschieht. Wenn du erkennst, dass kein Handelnder da ist, hört die Suche auf – das „ich“ und „du“ sind verschwunden und die „Reinheit“ der Handlung wird nicht mehr kontrolliert. Sie darf ungehindert fließen, wie sie möchte. Rein und klar, so wie dich Gott gemacht hat – wird sozusagen einfacher, weil nicht mehr über die Konsequenzen der Handlung nachgedacht wird oder was sie bringen oder verhindern könnten. So kannst du auch keinem wirklich böse sein; denn jeder andere ist nichts anderes als du selbst – DAS selbst – völlig egal wie gehandelt wird.
Der gefüllte Geist ist immer getrieben – er sucht nach Erlebnissen, die seinen Durst stillen – und für kurze Zeit funktioniert es auch; doch die Hetze geht weiter, so lange bis es zu einem inneren Stillstand kommt. Der gefüllte Geist sucht ständig nach Beschäftigung, nach Ablenkung, nur um der Leerheit zu entkommen. Das ist ein unbewusster Vorgang, denn das gefüllte Bewusstsein ist sich seiner Leerheit nicht bewusst.
Still sein – in sich selbst zu ruhen, ist für das gefüllte Bewusstsein unvorstellbar. Oft ist auch die Annahme, es sei langweilig. Diese Annahme entsteht aus der Vorstellung eines leeren Bewusstseins. Es ist nur eine Idee davon und somit nicht die Leerheit selbst. Doch nach Leerheit zu streben wäre schon wieder eine Falle. Sollte das bei dir der Fall sein, frag dich, wer danach strebt? Wer möchte leer werden? Erkenne, dass DU bereits leer bist. Nicht du als Person!!! DAS, was DU bist. Wenn die Gebilde weg sind, ist das, was erscheint, Leerheit und sie ist schon immer da. Nur hast du als Person an die Person geglaubt und an die Gebilde, die in der Person gewachsen sind. Nimm die Person weg, hinterfrage die Person, die du meinst zu sein, und die Leerheit erscheint und alle Gebilde sind mit der Person in sich zerfallen. Die innere Unruhe, von der du oft gar nicht gemerkt hast, dass sie dich getrieben hat, ist beendet.